Immunologie

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Thomas Kamradt

 

Bisher ist wenig über Immunantworten gegen SARS-CoV-2 bekannt. Einige der wichtigsten und dringendsten Fragen sind:

  • Ist jemand, der COVID-19 überwunden hat, vor einer zweiten Infektion oder Erkranlung geschützt?
  • Wenn ja, wie lange hält der Immunschutz an?
  • Was sind die Korrelate des Schutzes?
  • Warum scheinen Kinder und junge Erwachsene (wenn überhaupt) nur leichte Anzeichen und Symptome von Covid-19 zu entwickeln, und warum verläuft die Krankheit bei älteren Menschen so viel schwerer?
  • Wie trägt die Immunantwort gegen SARS-CoV-2 zur Krankheitsentwicklung bei? Gibt es pathogene Immunantworten?
  • Können immunologische Parameter das individelle Risiko einer schweren Erkrankung vorhersagen?
  • Können wir einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 entwickeln?

 

Bislang gibt es auf keine dieser Fragen eine Antwort.

Protektive Antikörper

Mangels robuster experimenteller oder klinischer Daten zu SARS-CoV-2-induzierten Immunantworten können wir nur einige fundierte Vermutungen anstellen. Diese beruhen auf Erfahrungen mit endemischen Coronaviren (z. B. 229E oder OC43), SARS-CoV und MERS-CoV. Experimentelle, serologische und seroepidemiologische Studien legen nahe, dass Coronaviren, einschließlich SARS-CoV-2, neutralisierende und schützende Antikörper induzieren. Diese Studien scheinen zum Teil darauf hinzudeuten, dass der durch Antikörper vermittelte Schutz nur von kurzer Dauer ist.

Zelluläre Immunantwort

Über zelluläre Immunantworten, d. H. T-Zellantworten gegen Coronaviren, ist weniger bekannt. Experimentelle Studien an Mäusen legen nahe, dass T-Zellen, die sich in der Schleimhaut der Atemwege befinden, ein wichtiges Korrelat des Schutzes sein könnten. Obwohl Mäuse mit Coronaviren einschließlich SARS-CoV infiziert werden können, entwickeln sie nicht die schweren Lungensymptome, die für SARS und COVID-19 charakteristisch sind. Daher müssen diese Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden. Menschliche T-Zellen aus der Atemschleimhaut kranker und genesener Menschen wären notwendig, um das Problem zu klären. Diese sind aber schwer zu bekommen.

Diese Fragen sind nicht akademischer Natur. Das rationale Impfstoffdesign basiert auf soliden Kenntnissen über die schützende Immunität. Solange wir nicht wissen, welche schützende Immunantwort wir durch Impfung auslösen müssen, basiert die Impfstoffentwicklung auf Vermutungen.

Impfstoffentwicklung

Impfstoffe sind die effektivste medizinische Intervention, die bisher entwickelt wurde. Zur Überwindung der Corona-Pandemie wird rasch ein effektiver und sicherer Impfstoff benötigt. Im Folgenden fassen wir einige immunologische Aspekte der Impfstoffentwicklung zusammen.

Grundlagen

  • Viele Infektionskrankheiten induzieren eine langanhaltende, manchmal lebenslange Immunität gegen das induzierende Pathogen.
  • Das protektive immunologische Gedächtnis beruht auf Antigen-spezifischen T-Lymphozyten und Antikörpern.
  • Impfungen induzieren Immunität, ohne dass der Impfling dem virulenten Pathogen ausgesetzt wird.
  • Es gibt passive und aktive Impfungen. Bei den passiven Impfungen werden protektive Antikörper übertragen, die dem Empfänger einen unmittelbaren Schutz vor der Infektion bieten. Es wird keine aktive Immunantwort des Empfängers und kein immunologisches Gedächtnis ausgebildet.
  • Durch die aktiven Immunisierungen wird das Immunsystem des Empfängers dazu angeregt, selber eine protektive Immunantwort gegen das Pathogen zu bilden. Aktive Immunisierungen bewirken die Ausbildung eines immunologischen Gedächtnisses.

Passive Immunisierung gegen SARS-CoV-2

Eine passive Immunisierung gegen COVID-19 könnte durch Konvaleszenten-Plasma, Hyperimmunserum oder monoklonale Antikörper erreicht werden. Passive Immunisierungen wirken am besten wenn sie prophylaktisch oder sehr frühzeitig (Post-Expositionsprophylaxe) verabreicht werden.

Konvaleszenten Plasma

Die Behandlung von Patienten mit Konvaleszenten-Plasma basiert auf der Vorstellung, dass jemand, der eine Infektionskrankheit überstanden hat, Antikörper produziert, die vor einer erneuten Infektion schützen. Konvaleszenten-Plasma wird zur Behandlung einiger Infektionskrankheiten, z. beim B. Argentinisches Hämorrhagisches Fieber eingesetzt (Casadevall 2004)

Einige Hundert SARS-Patienten wurden 2003 mit Konvaleszenten-Plasma behandelt. Leider geschah das ohne unbehandelte Kontrollen. Eine Übersicht über die damals durchgeführten Behandlungen kam zu dem Ergebnis, dass die Plasma-Therapie vermutlich sicher 2003 und möglicherweise hilfreich war (Mair-Jenkins 2015). Im Gegensatz zu Impfungen gegen COVID-19, die frühestens im nächsten Jahr verfügbar sein werden, kann die Plasmatherapie sofort eingesetzt werden.

Allerdings ist zur Zeit noch nicht bekannt, ob alle Patienten, die eine COVID-19-Erkrankung überstanden haben, neutralisierende Antikörper in genügend hoher Konzentration für eine erfolgreiche Plasma-Therapie gebildet haben. Selbst die Assays zur Bestimmung der Titer der neutralisierenden Antikörper sind noch nicht standardisiert und allgemein verfügbar (Bloch 2020).

Aktuell werden COVID-19 Patienten mit Konvaleszenten-Plasma behandelt. In einigen Fällen geschieht das im Rahmen randomisierter klinischer Studien. In Kanada soll am 27. April die multizentrische CONCOR-1 Studie beginnen, in die 1200 Patienten eingeschlossen werden sollen. In den Niederlanden sollen über 400 Patienten an der CONCOVID Studie teilnehmen. Diese und ähnliche randomisierte klinischen Studien werden zeigen, ob die Behandlung mit Konvaleszenten-Plasma sicher und wirksam ist.

Hyper-Immun Serum

Hyperimmunglobulin Präparate, z. B. Cytomegalievirus-Immunglobulin (CMVIG), sind gepoolte Präparate von vielen unterschiedlichen Spendern. Die Konzentration von Pathogen-spezifischen Antikörpern ist in diesen Präparaten deutlich höher als in Konvaleszenten-Plasma. Ihre Produktion ist allerdings deutlich aufwändiger als die Gewinnung von Konvaleszenten-Plasma. Hyperimmunglobuline sind die derzeit am häufigsten eingesetzte Methode der passiven Immunisierung. Spezifische Hyperimmunglobulin-Präparate gegen SARS-CoV-2 stehen derzeit nicht zur Verfügung.

Monoklonale Antikörper

Neutralisierende monoklonale Antikörper sind eine weitere Möglichkeit der passiven Immunisierung (Marston 2018).  Ein monoklonaler Antikörper gegen Respiratory Syncytial Virus (RSV) ist für die Prophylaxe von RSV-Infektionen bei Hoch-Risiko-Kindern zugelassen. Monoklonale Antikörper wurden auch zur Therapie von Ebola-Patienten eingesetzt (Marston 2018). Gegen SARS-CoV gerichtete monoklonale Antikörper wurden in Tiermodellen getestet und waren wirksam (ter Meulen 2004, Traggiai 2004).

Monoklonale Antikörper (Mabs) gegen SARS-CoV wurden in Tiermodellen getestet und einige erwiesen sich als wirksam. Es ist wahrscheinlich, dass bald auch Mabs gegen SARS-CoV-2 entwickelt und getestet werden. Wie im nächsten Absatz erläutert (Potentielles Risiko: ADE), muss die Möglichkeit einer ADE ausgeschlossen werden, bevor solche Mabs beim Menschen angewendet werden können.

Potentielles Risiko: ADE

Ein potentielles Risiko bei der passiven Immunisierung gegen SARS-CoV-2 ist das Antibody-dependent disease enhancement (ADE). In einer präklinischen Untersuchung an Makaken wurde anti-SARS-CoV-S-IgG von immunisierten Affen auf Empfängertiere übertragen. Nach Infektion mit SARS-CoV wurden bei den passiv immunisierten Tieren akute Lungenschäden beobachtet (Liu 2019). In einer Studie an Mäusen (Subbarao 2004) wurden keine pathologischen Effekte nach Serum-Transfer beobachtet. Verstärkte inflammatorische Reaktionen in der Lunge nach Antikörper-Transfer wurden auch in einem Kaninchen-Modell von MERS beobachtet (Houser 2017).

Auch MERS-Patienten wurden mit Konvaleszenten-Plasma behandelt. Ein Case-Report  berichtet von einem Patienten mit akuter Lungenschädigung nach Plasma-Transfusion (Chun 2016). Zusammengenommen unterstreichen diese Daten die Notwendigkeit, passive Immunisierungen gegen SARS-CoV-2 im Rahmen randomisierter klinischer Studien durchzuführen. Nur so wird es möglich sein, Aussagen über Sicherheit und Wirksamkeit dieser Therapieformen zu treffen.

Aktive Immunisierung gegen SARS-CoV-2

Aktuell sind mehr als 100 COVID-19-Impfkandidaten in unterschiedlichen Stadien der präklinischen Erprobung (www.nature.com/articles/d41573-020-00073-5). Sieben sind bereits in klinischen Phase I Studien.

Die Geschwindigkeit der Impfstoffentwicklung ist rasant. Am 11. Januar 2020 stellten chinesische Wissenschaftler die Sequenz des SARS-CoV-2-Genoms ins Internet. Etwa 2 Monate später, am 16. März, begann die klinische Phase I Studie für einen mRNA-Impfstoff.

Diese rapiden Fortschritte wurden im Wesentlichen durch zwei Faktoren ermöglicht: innovative Technologien und Wissen, das bei den Anstrengungen, Impfstoffe gegen SARS oder MERS zu entwickeln, gewonnen wurde.

Das S-Protein von SARS-CoV, MERS-CoV und SARS-CoV-2 bindet an seinen zellulären Rezeptor Angiotensin-Converting-Enzyme 2 (ACE2), um humane Zellen zu infizieren. Das S-Protein war bereits als Zielstruktur für Impfstoffe gegen SARS und MERS identifiziert und validiert worden. Das S-SARS-CoV-2 weist eine hohe Homologie zu den S-Proteinen von SARS-CoV und MERS-CoV auf. Das Ziel-Antigen für die Impfstoffentwicklung konnte also in sehr kurzer Zeit identifiziert werden.

Zu den neuen Technologien, die für die Entwicklung eines Impfstoffes gegen COVID-19 eingesetzt werden können, gehört die Möglichkeit, mRNA-basierte Impfstoffe herzustellen. Diese Technik wurde 2013 erstmals eingesetzt. Die chinesischen Gesundheitsbehörden (CCDC) hatten H7N9 einen neuen Vogelgrippe-Virus entdeckt und umgehend die Sequenz der relevanten Antigene online publiziert. Innerhalb von 8 Tagen wurde ein mRNA-Impfstoff entwickelt, der in Mäusen die Produktion von Antikörpern induzieren konnte (Hekele 2013).

Warum also warten wir immer noch auf einen wirksamen und sicheren Impfstoff gegen SARS-CoV-2? Trotz der beeindruckenden Fortschritte müssen noch einige wesentliche Hürden genommen werden, bis ein solcher Impfstoff massenhaft verfügbar sein wird.

Unterschiedliche Strategien zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen SARS-CoV-2

Verschiedene, fundamental unterschiedliche Strategien zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen Covid-19 werden derzeit verfolgt. Einige sind bereits vielfach, oftmals seit Jahrzehnten für die Entwicklung von Impfstoffen gegen andere Infektionskrankheiten eingesetzt worden, für andere gibt es noch keine erfolgreich eingesetzten Beispiele (Amanat and Krammer, 2020). Dementsprechend unterschiedlich umfangreich sind möglicherweise die notwendigen präklinischen und klinischen Studien, die bis zur massenhaften Verfügbarkeit eines Impfstoffes durchgeführt werden müssen.

Die älteste Methode zur Produktion von Impfstoffen ist der Einsatz kompletter Pathogene, entweder attenuiert oder inaktiviert. Beispiele sind die aktuellen Impfstoffe gegen Masern und gegen Gelbfieber (attenuierte Viren) sowie gegen Influenza oder Polio (inaktivierte Viren).

Beide Ansätze werden auch in der Entwicklung von Impfstoffen gegen Covid-19 verfolgt. In einer aktuellen präklinischen Studie wurde gezeigt, dass ein inaktivierter SARS-CoV-2-Impfstoff (PiCoVacc) die Produktion von Antikörpern in Mäusen und Ratten induzierte und Makaken vor einer Infektion mit unterschiedlichen SARS-CoV-2-Stämmen schützte. Dabei wurden bei den immunisierten und später infizierten Affen keinerlei Hinweise auf eine Immunpathologie gefunden (Gao 2020).

Eine andere bewährte Methode ist der Einsatz rekombinanter Proteine als Impfstoff. Beispiele sind die Impfstoffe gegen Hepatitis B und gegen Humanes Papilloma Virus (HPV). Rekombinante Proteine müssen immer mit Adjuvanz verabreicht werden. Die Impfungen müssen regelmäßig aufgefrischt werden und es werden eher Antikörper als zytotoxische T-Zellen induziert. Aktuell versuchen verschiedene Gruppen rekombinantes SARS-CoV-2 S- Protein als Impfstoff zu entwickeln.

Eine jüngere Entwicklung sind rekombinierte virale Vektoren. Dabei wird ein apathogenes Virus (z. B. Modified Vaccina Ankara, MVA) genutzt, um ein relevantes Antigen des Pathogens zu exprimieren. Ein Vorteil dieses Verfahrens ist, dass auch zytotoxische T-Zellantworten induziert werden. Der Impfstoff gegen Ebola, ein modifiziertes Vesicular Stomatitis-Virus, ist derzeit der einzige in Europa zugelassene rekombinante Virusimpfstoff. Aktuell sind zwei rekombinante Viren als Impfstoffkandidaten gegen COVID-19 in klinischen Phase I Studien. Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse von zwei Phase I Studien, bei denen entweder rekombinantes Adenovirus (Folegatti 2020) oder rekombinantes MVA (Koch 2020) als Impfstoff gegen MERS-CoV verwendet wurden, zeigen, dass die Produktion von Antikörpern induziert wurde und die Impfstoffe gut verträglich waren.

DNA-Impfstoffe, die Immunantworten gegen das S-Protein induzieren sollen, sind ebenfalls in der präklinischen Entwicklung. Derzeit gibt es keine zugelassenen DNA-Impfstoffe. Das könnte eine im Vergleich zu den oben genannten Impfstoffen längere Zeit bis zur Zulassung eines DNA-Impfstoffes bedeuten. Ein DNA-Impfstoff gegen Covid-19 wird seit April 2019 in einer klinischen Phase I Studie erprobt.

Zwei mRNA Impfstoffe, die Immunantworten gegen das S-Protein induzieren sollen, werden derzeit in klinischen Phase I Studien untersucht. Derzeit gibt es keine zugelassenen mRNA-Impfstoffe. Das könnte eine im Vergleich zu den oben genannten Impfstoffen längere Zeit bis zur Zulassung eines mRNA-Impfstoffes bedeuten.

Ein Impfstoff aus genetisch modifizierten dendritischen Zellen, die ein lentiviral kodiertes Minigen exprimieren, sowie ein Impfstoff aus genetisch modifizierten künstlichen Antigen-präsentierenden Zellen sind seit März 2020 in Phase I Studien. Derzeit gibt es keine zugelassenen Impfstoffe, die auf genetisch modifizierten Antigen-präsentierenden Zellen basieren. Das könnte eine im Vergleich zu den oben genannten Impfstoffen längere Zeit bis zur Zulassung solchen Impfstoffes bedeuten.

Die Immunogenität, Sicherheit und Effektivität der vielen verschiedenen Impfstoffe, die gerade entwickelt werden, kann heute noch nicht beurteilt werden. Die Ergebnisse früherer Versuche, Impfstoffe gegen Corona Viren zu entwickeln, geben einige interessante Hinweise.

Impfstoffe gegen Corona Viren können pathogene Immunantworten induzieren.

In seltenen Fällen können Impfstoffe die Krankheit verschlimmern, vor der sie eigentlich schützen sollen (Mazur 2018, Ngono 2018). Impfstoffe werden gesunden Menschen verabreicht. SARS-CoV-2 verursacht milde, oder sogar klinisch inapparente Verläufe in mindesten 80% der infizierten Personen. Sicherheitsaspekte sind deshalb von höchster Bedeutung bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen SARS-CoV-2. Es gibt einige Hinweise darauf, dass die Entwicklung eines Impfstoffes gegen Covid-19 ungewöhnlich schwierig sein könnte.

Ein Impfstoff gegen FIPV kann in Katzen pathogene Immunantworten induzieren.

Die feline infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine schwere und häufig tödliche Erkrankung von Katzen. Sie wird von einem Coronavirus verursacht, dem FIPV. In einem frühen Versuch, einen Impfstoff zu entwickeln, wurden Katzen mit einem avirulenten FIPV-Stamm immunisiert. Die immunisierten Katzen hatten danach einen schlimmeren Krankheitsverlauf als die nicht-immunisierten Kontrolltiere (Pedersen 1983). In einer späteren Studie wurden Katzen mit einem rekombinanten Vaccinia-Virus immunisiert, welches das FIPV-S Protein exprimierte. Die Immunisierung induzierte niedrige Titer neutralisierender Antikörper. Nach FIPV-Infektion waren die immunisierten Tiere nicht geschützt, sondern starben früher als die Kontrolltiere (Vennema 1990). Es wird vermutet, dass Antikörper-vermittelte FIPV-Infektion von Makrophagen und die Ablagerung von Immunkomplexen für den schwereren Verlauf in den immunisierten Tieren verantwortlich waren (Perlman 2005, Weiss 1981).

Immunpathologie nach experimentellen Impfstoffen gegen SARS

In einigen präklinischen Modellen wurden immunpathologische oder krankheitsverstärkende Effekte nach Immunisierungen gegen SARS-CoV beobachtet.

Immunisierung mit rMVA verursacht schwere Hepatitis in Frettchen

Frettchen sind suszeptibel für die SARS-CoV Infektion. Weingartl et al. immunisierten Frettchen mit rekombinantem modified vaccinia virus Ankara (rMVA), der das SARS-CoV-S-Protein exprimierte (Weingartl 2004). Nach Infektion mit SARS-CoV waren neutralisierende Antikörper in den immunisierten Tieren früher nachweisbar als in den nicht-immunisierten Kontrollen. Allerdings entwickelten die immunisierten Frettchen, nicht aber die Kontrolltiere, eine schwere Hepatitis (Weingartl 2004). Frettchen sind auch suszeptibel für die SARS-CoV-2 Infektion und deshalb ein geeignetes Modell, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Impfstoff-Kandidaten zu evaluieren (Kim 2020).

Verschiedene Impfstoff-Kandidaten verursachen Typ-2 Pathologie in der Lunge immunisierter Mäuse

Bolles et al. testeten inaktiviertes Virus mit oder ohne Adjuvanz als Impfstoff gegen SARS-CoV. Die Immunisierung reduzierte bei jungen und, mit deutlich geringerer Wirksamkeit, auch bei alten Mäusen die Morbidität und Mortalität nach Infektion mit SARS-CoV (Bolles 2011). Nach Infektion mit einem heterologen Virus-Stamm entwickelten die immunisierten Mäuse inflammatorische eosinophile Infiltrate in der Lunge. Diese Befunde wurden später von einer weiteren Arbeitsgruppe bestätigt und ergänzt (Tseng 2012).

Auch nach Immunisierung mit einem rekombinanten Baculovirus, oder Coronavirus-like particles, welche das SARS-CoV-S-Protein exprimierten, wurden eosinophile Lungen-Infiltrate berichtet (Lokugamage 2008, Tseng 2012). Trotz dieser histopathologischen Befunde hatten die immunisierten Mäuse niedrigere Virus-Titer nach Infektion mit SARS-CoV. Die Bedeutung dieser Befunde muss daher in weiteren Studien geklärt werden. Dies sollte schon deshalb geschehen, weil ähnliche pathologische Befunde bei Kindern berichtet wurden, die in den 1960er Jahren mit einem Impfstoff gegen Respiratory Syncytial Virus (RSV) geimpft worden war, der sich dann als Krankheits-verstärkend herausstellte (Castilow 2007)

Nicht nur histopathologische Befunde, sondern auch Pneumonien wurden berichtet, nachdem Mäuse mit einem rekombinanten Vaccinia-Virus (VV) geimpft worden waren, das sowohl SARS-CoV-S als auch Nucleocapsid (N) protein exprimierte (Yasui 2008). Nach Immunisierung mit Venezuelan Equine Encephalitis Virus Replicon Partikeln (VRP), die das N Protein exprimierten, wurden ebenfalls pathologische Lungenbefunde berichtet (Deming 2006).

Ähnliche Befunde wurden auch in einer MERS-Impfstudie erhoben. Ein inaktivierter MERS-CoV-Impfstoff induzierte zwar neutralisierende Antikörper, nach Infektion mit MERS-CoV waren in den Lungen der immunisierten Tieren eosinophile Infiltrate und erhöhte Konzentrationen von IL-5 und IL-13 nachweisbar (Agrawal 2016).

Die Ergebnisse weiterer Studien deuten darauf hin, dass die Impfstoff-induzierte Typ-2 Pathologie verhindert oder gemindert werden kann, wenn Toll-like Rezeptor Agonisten (Iwata-Yoshikawa 2014) oder Inulin (Honda-Okubo 2015) als Adjuvanz für inaktiviertes Virus oder rekombinantes S-Protein verwendet werden.

Zusammengenommen sind diese Studien ein klarer Hinweis darauf, dass sorgfältige histopathologische Untersuchungen von geimpften Tieren, die mit heterologem Virus infiziert werden, bei der präklinischen Entwicklung von Impfstoffen unbedingt durchzuführen sind.

Immunisierung mit rMVA verursacht schwere akute Lungenschädigung bei Makaken

In einer unlängst veröffentlichten Studie wurden Makaken mit einem modifizierten Vaccinia Ankara (MVA) Virus immunisiert, welcher das SARS-CoV-S exprimierte (ADS-MVA). Sechs Wochen später wurden die Tiere mit SARS-CoV infiziert (Liu 2019). Die immunisierten Tiere wiesen hohe Konzentrationen von Antikörpern und eine verminderte Viruslast auf. Gleichzeitig entwickelten sie diffuse alveoläre Lungenschäden (diffuse alveolar damage, DAD) (Liu 2019).

In einer anderen Studie waren 4 Makaken mit inaktiviertem SARS-CoV immunisiert worden. Drei der Affen waren nach Infektion mit dem Virus geschützt, der vierte entwickelte eine Lungenpathologie, die als antibody-dependent disease enhancement (ADE) beschrieben wurde (Wang 2016). Die Autoren vermuten, dass die ADE durch Antikörper gegen bestimmte Epitope des SARS-CoV-S-Proteins verursacht wurde (Wang 2016).

Anti-S-Antikörper begünstigen die Infektion humaner Zellen

Antikörper gegen das SARS-CoV-Spike-Protein können durch Interaktion mit konformationellen Epitopen in der ACE2-Bindungs-Domäne die Aufnahme des Virus in humane Zellen erleichtern (Yang 2005). Polyklonales Anti-Spike-Immunserum konnte die Infektion humaner hämatopoetischer Zellen begünstigen. In diesem Fall war der Effekt durch den  Fcγ Rezeptor II vermittelt (Jaume 2011). Auch wenn die in vivo-Relevanz dieser Befunde derzeit noch unklar ist, sollten sie Anlass sein, ähnliche Phänomene bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen Covid-19 auszuschließen.

Ausblick

Angesichts der intensiven und diversen Bemühungen, einen Impfstoff gegen Covid-19 herzustellen, können wir optimistisch sein, dass ein sicherer und wirksamer Impfstoff rasch entwickelt werden wird. Die Entwicklung des Impfstoffes gegen Ebola hat 5 Jahre benötigt und es ist anzunehmen, dass ein Impfstoff gegen Covid-19 deutlich schneller entwickelt werden wird. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die frühen Phasen der Entwicklung eines Impfstoffes typischerweise nur 30% der Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen, die insgesamt bis zur Zulassung und allgemeinen Verfügbarkeit benötigt werden. Nicht-immunologische Aspekte spielen ebenfalls eine erhebliche Rolle: während der H1N1-Influenza-Epidemie 2009 wurde die Produktion des Influenza-Impfstoffes rasch vom ursprünglich geplanten saisonalen Impfstoff auf die des neuen H1N1 umgestellt. Jahrzehntelanges Know-How hinsichtlich der Immunogenität und Sicherheit des Impfstoffes waren vorhanden, ebenso die industriellen Produktionsanlagen. Es musste nur das Antigen gewechselt werden. Unter diesen optimalen Umständen dauerte es 6 Monate, bis der benötigte Impfstoff massenhaft verfügbar war, zu spät um noch nennenswerten Einfluss auf die Pandemie zu haben (Amanat 2020).

Ein Aspekt, den es bei der Entwicklung eines Covid-19 Impfstoffes zu berücksichtigen gilt, ist, dass vor allem ältere Menschen von der Erkrankung betroffen sind. Ältere Menschen sind jedoch schwieriger zu immunisieren als jüngere. Darüber hinaus zeigen präklinische Studien, dass ältere Mäuse nach SARS-CoV-Impfungen eher Immunpathologien entwickelten als jüngere (Bolles 2011).

Eine wesentliche Lektion, die schon nach dem Ausbruch von SARS hätte gelernt werden müssen, ist, dass weitere Viren den Sprung von ihren tierischen Wirten auf den Menschen schaffen werden. Auch nach der Entwicklung eines erfolgreichen Impfstoffes gegen SARS-CoV-2 sollten die Bemühungen fortgesetzt werden, eine Impfplattform zu entwickeln, die rasch an neue Corona-Viren angepasst werden kann. Wir wissen nicht, wann der nächste Ausbruch passieren wird, wir können aber sicher sein, dass SARS-CoV-2 nicht das letzte Corona-Virus ist, mit dem die Menschheit sich auseinandersetzen muss.

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